Reife Feigen waren bis vor kurzem in unseren Breitengraden eher selten. Mit der Klimaerwärmung reifen die süssen Früchte immer öfters voll aus. Doch was tun, wenn sie unreif und hart bleiben?
Feigenbäume gehören zum Mittelmeerraum wie die Berge zur Schweiz. In Ländern wie Italien, Griechenland und der Türkei dominieren sie die Kulturlandschaft. Sie zieren Pärke oder wachsen wild in Mauerritzen oder auf Klippen. Die Pflanze ist nämlich ausserordentlich anspruchslos. Reife Feigen sind je nach Sorte grün oder blau bis violett.
Ein Gfrörli: Der Feigenbaum mag es gerne warm
Am liebsten mögen Feigenbäume heisse Sommer und milde Winter. Wenn das Klima stimmt, trägt der Ficus bis zu drei Mal pro Jahr Früchte! Das schaffen hiesige Feigensträucher nicht. Bis vor einigen Jahrzehnten hatte diese Pflanze nördlich der Alpen kaum Chancen, ausgereifte Frucht zu bilden. Aufgrund der klimatischen Veränderungen dürfen sich immer mehr hiesige GärtnerInnen über viele süsse Früchte freuen. Der Sommer 2022 beispielsweise war temperaturmässig ein Rekord. Entsprechend reich fiel die Feigenernte aus. Was aber tun, wenn die Früchte klein und hart bleiben und es nicht mehr schaffen voll auszureifen?
Kleine und harte Feigen verwerten
Anders als Tomaten, reifen Feigen nach der Ernte nicht nach. Unreife Früchte sind zudem roh gegessen leicht giftig. Das ist trotzdem kein Grund, sie auf den Kompost zu werfen. In Süditalien werden harte, kleine Feigen eingesammelt und in einer Melasse eingekocht. Damit werden sie bekömmlich und weich. Mehr als das. Sie schmecken himmlisch! Wir haben das ausprobiert. Das Rezept geht so:
Zutaten für eingelegte Feigen:
500 g grüne unreife Feigen (oder so viel wie ihr erntet. Das Zuckerverhältnis ist 1:1)
500 g weisser oder brauner Zucker
250 ml Wasser
Saft einer Zitrone, nach Belieben Zimtstange
So geht ihr vor:
Feigen waschen, einstechen und den Boden kreuzweise einritzen. Dadurch kann der Sirup besser eindringen. In reichlich Wasser etwa 15 Minuten kochen. Wasser wegschütten und dieser Vorgang mit frischem Wasser wiederholen.
250 ml Wasser mit Zuckermenge und Feigen 15 Minuten kochen. 1 Tag lang zugedeckt beiseite stellen.
Einen Tag später: Feigen herausnehmen. Das Zuckerwasser mit einer Zimtstange und dem Zitronensaft sprudelnd kochen und bis es eine sirupartige Konsistenz erreicht (mind. 20 Minuten).
Feigen in sterile Confi-Gläser einfüllen und mit dem heissen Sirup aufgiessen bis sie ganz zugedeckt sind. Einige Tage stehen lassen.
Eingelegte Feigen eignen sich hervorragend zum Süssen von Yoghurt, Müsli oder Dessert. In der Adventszeit sind sie ein origineller Mitbringsel, das es so nicht zu kaufen gibt!
In Italien werden Feigen gerne an Weihnachten zusammen mit gerösteten Mandeln als Nachspeise gereicht. Da ist Comfortfood auf Italienisch: heimisch, süss und gesund. Da wird einem warm ums Herz!
Warm einpacken!
Apropos Wärme: Packt euren Feigenstrauch gut mit Flies ein im Winter. Damit macht ihr ihm ein Geschenk. Die Garten-App coaduno erinnert dich rechtzeitig an alle Arbeiten im Garten- selbst im Winter gibt's zu tun.
Happy gardening!
Ilaria
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