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AutorenbildIlaria Morado

Ein Naturgarten anlegen: Der Boost für die Biodiversität

Um die Artenvielfalt ist es nicht gut bestellt. Doch alle können im Kleinen viel für Flora und Fauna tun. Selbst ein kleiner Stadtbalkon leistet einen Beitrag zur Biodiversität. Wir zeigen, wie HobbygärtnerInnen einen Naturgarten anlegen und worauf es ankommt. Naturnahes Gärtnern ist denkbar einfach. Die Gartenplaner-App sowie unser Gartenbau-Blog liefern eine geballte Ladung Gartenwissen, damit eure Pflanzen kräftig gedeihen und ihr Gutes für die Umwelt tut.


Jüngste Zahlen zur Biodiversität sind alarmierend. Eine Million Arten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Gründe sind die Klimaerwärmung, der Verlust von Lebensraum für Tiere und eine intensive und einseitige Nutzung des Bodens. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, können wir alle die Ärmel hochkrempeln, einen Naturgarten anlegen und ... losgärtnern! Dazu braucht es nicht zwingend ein Gartenbeet. Auch auf einem Stadtbalkon lässt sich Gemüse züchten, und bestäubende Insekten lassen sich mit Nahrung versorgen. coaduno will fürs Gärtnern begeistern, denn Gartenarbeit bietet viele Vorteile für Mensch und Natur:

  • Sie wirkt entschleunigend. Gärtnern hält uns körperlich und geistig gesund. Stress und Leistungsdruck haben keinen Platz im Grünen. Einen Naturgarten anlegen ist Balsam für die Seele.

  • Sie liefert unsere Lebensgrundlage. Wer sein Essen bis zur Reife hegt und pflegt, der verschwendet es nicht leichtherzig. GärtnerInnen wissen, wie viele Ressourcen in einem Gemüsestück stecken. Einen Naturgarten anlegen heisst, die Nahrungsmittelkette wertzuschätzen.

  • Der Garten ist ein Lernfeld. Wer gärtnert, setzt sich mit der Natur auseinander. Man lernt, die eigene Umwelt schätzen und schützen.

  • Ein Naturgarten anlegen heisst, einen Lebensraum zu erschaffen. Dabei ist die Person, die gärtnert, nicht die einzige Nutzniesserin, sondern eine von vielen. Ein Naturgarten ist Heimat für vielfältige Lebewesen.


Green up: Naturgarten anlegen mit coaduno


coaduno hat sich dem naturnahen Gärtnern verschrieben. Hinter coaduno stecken zwei Stadtmenschen, Bürogummis und Eltern von drei Kindern. Wir wollten vor über 12 Jahren einen Naturgarten anlegen und sind deshalb einem Schrebergarten-Verein beigetreten. Wir gärtnern biologisch und naturnah, weil es preiswert, ökologisch und gesund ist. Das bedeutet, dass wir auf Pestizide oder künstliche Düngemittel verzichten. Unsere Kinder sollen bedenkenlos, ungewaschene Früchte vom Strauch essen. In der Folge “fressen” uns aber auch Schädlinge oder die Natur selbst mal eine Ernte weg. Einen Naturgarten anlegen und pflegen heisst eben, die Launen der Natur auszuhalten. Wir betrauern dann die investierten Ressourcen und lernen daraus. Aus unseren Fehlern, Erkenntnissen, Dos and Don’ts ist die webbasierte Garten-App coaduno entstanden, die alle HobbygärtnerInnen bei der Gartenarbeit unterstützt.


Vielfalt ist Trumpf — im Garten, in der App und im Gartenblog


Die coaduno-App ist eine praktische Hilfe für alle HobbygärtnerInnen- egal ob ihr einen bestehenden Garten oder Balkon habt oder neu einen Naturgarten anlegen wollt. Unsere App fragt mit Gärtner-Profilen nach euren Vorlieben, macht daraufhin Pflanzenvorschläge, zeigt anstehende Aufgaben für den jeweiligen Ort und die eigenen Pflanzen und liefert Informationen, wie mit einfachen und natürlichen Mitteln ein naturnaher Garten angelegt und gepflegt wird. Im unserem Gartenblog schreiben wir ergänzend dazu über die Gartenarbeit, teilen Gartenwissen und liefern Geschichten aus dem eigenen Naturgarten. Im Garten-Blog lassen wir andere HobbygärtnerInnen an unseren Erfolgen und Misserfolgen teilhaben. Denn ein Naturgarten anlegen und pflegen, bedeutet selbstverständlich sich Herausforderungen zu stellen.


Im Naturgarten-Blog der Natur auf der Spur


Was geschieht in einem naturnahen Garten? In einem Naturgarten befindet sich alles im Einklang: Der Boden ist ausgewogen nährstoffreich und frei von Schadstoffen. Eine Vielfalt von heimischen Pflanzen wächst widerstandsfähig und in Symbiose. Die Kulturen locken Insekten und andere Tiere an. Diese finden im einem Naturgarten Nahrung und Zuflucht. Menschen ernten bestes biologisches Gemüse, manchmal krumm oder klein, dafür natürlich gewachsen und gereift. Pestizide oder Biozide haben im Naturgarten keinen Platz. Gedüngt wird mit natürlichen Mitteln — Jauchen, Gründüngung und Kompost überwiegen. Verblühte Pflanzen sind über ihr Lebensende hinaus ökologisch wertvoll, denn sie stellen eine Behausung und Überwinterungsmöglichkeit für Tiere dar. Man lässt sie lange stehen, bis der Kreislauf von Neuem beginnt.



Unabhängig davon, ob ihr einen Naturgarten anlegt oder auf dem Balkon gärtnert, es ist wichtig, die Merkmale und Massnahmen für naturnahes Gärtnern zu kennen. Wir liefern euch hier zehn Punkte, damit euer Garten, das Hochbeet oder den Balkon zu einem vielfältigen und gewinnbringenden Lebensraum wird.


Die Top 10-Massnahmen für naturnahes Gärtnern

  1. Wählt heimisch! Beim Naturgarten anlegen, wenn möglich immer heimischen Pflanzen, Bäumen und Stauden den Vorzug geben. Nur sie sind wirklich ökologisch wertvoll. Sie sind ausserdem pflegeleichter, denn sie sind bestens an die klimatischen Bedingungen angepasst. Da entfällt aufwendige Pflege oder Überwinterung.

  2. Lasst es (ver-)blühen! Einige Pflanzen und Kräuter dürfen in einem Naturgarten bewusst blühen (d.h. ins Kraut schiessen), denn die Blüten locken Insekten an. Verblühte Pflanzen (z.B. die Sonnenblume) sind vertrocknet nicht ganz so ästhetisch, aber immer noch ökologisch wertvoll. Sie dienen Insekten als Unterschlupf.

  3. Wählt die Blumenwiese! Im Naturgarten ist eine (Blumen-)Wiese ökologisch sinnvoller und pflegeleichter als einen Rasen. Margeriten, Klee und Löwenzahn sind nicht nur hübsch, sondern eine Nahrungsquelle für bestäubende Insekten. So zieht ihr Nützlinge in eurem Garten an.

  4. Weniger ist mehr! Man kann auch zu viel des Guten tun. Die Wiese sollte in einem Naturgarten nicht zu oft gemäht werden. Lasst dabei öfter einen Streifen stehen, damit sich Tiere dort zurückziehen können. Nicht restlos alles abernten und auch im Winter das Beet nicht «unbepflanzt» lassen. Pflanzen sind auch Heimat für Insekten.

  5. Setzt auf natürlichen Kompost und Dünger! Im Naturgarten wird überwiegend organisch gedüngt. Dafür eignen sich Hornspäne, der eigene Kompost und selbstgemachte Jauchen. Dann wird selbst Unkraut top, denn die besten Jauchen und Pflanzenschutzmittel werden aus vermeintlichen Unkräutern gebraut.

  6. Fördert Nützlinge! Auf chemische Pflanzenschutzmittel gegen Schädlinge wird selbstverständlich verzichtet. Alternativen sind pflanzliche Mittel wie Brennnessel- oder Ackerschachtelhalm-Jauchen, die Pflanze stärken oder Schädlinge in Schach halten. Wenn wiederholt Schädlinge auftauchen, können Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen Einhalt gebieten. Ein Naturgarten zieht automatisch viele Nützlinge an. Wenn das ökologische Gleichgewicht stimmt, sorgt die Natur selbst.

  7. Setzt sinnvolle Gestaltungsgrenzen! Totholz kann zu einem Haufen geschichtet, oder eine Trockenmauer gebaut werden, denn darin finden Igel und andere Kleintiere ein sicheres Versteck. Solche Bauten strukturieren den Garten und könnten zusammen mit heimischen Stauden die Grundstücksgrenze eines Naturgartens markieren.

  8. Seid tierfreundlich! Nistkästen für Vögel und Insektenhäuser sind schnell gebaut. Bei Hitze stellt man eine Vogeltränke auf. Im tiefsten Winter versorgt man die gefiederten Freunde mit Vogelfutter. Das zieht tierische Besucher an. Wenn ihr den nötigen Platz habt, leistet auch ein Gartenteich seinen Beitrag zur Biodiversität. Er beheimatet Frösche, welche unschlagbar sind bei der Schneckenbekämpfung.

  9. Habt Mut zur Lücke! Löcher, Ritzen und Spalten nicht versiegeln und stopfen, denn auch sie bieten Insekten Unterschlupf.

  10. Wählt immer torffrei! Wenn Erde zugekauft wird, setzt man auf die torffreie Variante. Torf lagert in Hochmoor-Gebieten. Um diesen Stoff zu gewinnen, muss man das Moor trockenlegen. Dadurch entzieht man unzähligen Lebewesen ihren Lebensraum.

Mit App und Garten-Blog: Achtung, fertig, losgärtnern


Einen Naturgarten anlegen und pflegen klingt schwieriger als es ist. Meistens ist ein naturnaher Garten bzw. Balkon weniger aufwendig, weil nicht ständig aufgeräumt, gemäht oder in Form geschnitten werden muss. Heimische Pflanzen sind pflegeleichter als die exotischen Mitstreiter, denn sie sind an die klimatischen Bedingungen angepasst. Tiere wie Insekten, Vögel und Igel finden in ihnen genug Nahrung, Nistplätze und Unterschlupf, und wirken durch ihr Auftauchen natürlich den Schädlingen entgegen. Verschiedene, oft zu unrecht verschmähte “Unkräuter” werden genutzt, und nicht bekämpft. Kurzum, alles geht seinen natürlichen Wegen.


Doch was pflanzt man konkret? Einen ökologischen und naturnahen Balkon zu gestalten oder einen Naturgarten anlegen braucht immer auch Zeit für die Planung und Pflanzenrecherche. Die coaduno-App unterstützt euch von Anfang an und unser Naturgarten-Blog liefert weitere Inspiration. Somit gelingt der Zugang zum naturnahen Gärtnern garantiert allen.


Happy gardening

Ilaria und Daniel

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