Wenn sich die Landschaft goldgelb färbt und der Laub unter den Füssen raschelt, ist die Zeit reif für die Kürbisernte. Der Anbau erfolgt am besten in Mischkultur.
Kürbisse zählen wohl zu den grössten und schwersten Früchten im Hausgarten, die sich je nach Sorte, in Form, Grösse und Farbe unterscheiden. Sie können teils gigantische Ausmasse annehmen. 2021 gelang es einem italienischen Züchter, den bisher grössten Kürbis überhaupt zu züchten. Er zeigte der Welt ein über 1200 kg schweres Exemplar.
Ein perfektes Trio im Beet
Aus Samenfunden weiss man, dass schon vor über 10'000 Jahren in der Gegend des heutigen Boliviens Kürbisse angebaut wurden. Zusammen mit Bohnen und Mais, bilden sie ein ideales Dreiergespann, das auf eine uralte, traditionelle Landwirtschaftsmethode in Mittelamerika zurückgeht: die Milpa. Diese drei Pflanzen stehen in Symbiose zueinander. Die Bohnen ranken sich die hohen Maispflanzen hinauf. Während sich der Kürbis dem Boden entlang zwischendurch schlängelt. Seine grossen Blätter decken den Boden ab und schützen diesen so vor Feuchtigkeitsverlust, denn Kürbisse benötigen viel Wasser.
Mischkultur heisst naturnah gärtnern
Die Milpa ist eine besondere Form der Mischkultur, die sehr gut in hiesigen Gärten umgesetzt werden kann. Lass dich von unserer Garten-App coaduno unterstützen. coaduno zeigt dir, ob deine Pflanzen im Beet zueinander passen. Durch Mischkultur haben Kleingärtner automatisch weniger zu tun, denn die Pflanzen profitieren voneinander. Sie wachsen widerstandsfähig und gesund. Das dürfte beim einen oder anderen auch Pestizide einsparen. Zudem fördert Mischkultur die Biodiversität, denn nichts ist besser für die Ökologie als Vielfalt.
Wuchtiger Geschmack
Kürbisse haben mehr drauf als nur Prachtstücke im Garten oder Deko für Halloween zu sein. Sie punkten mit ihrem Nährstoffgehalt. Insbesondere die Kürbiskerne werden in der Phytomedizin für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bei Prostata-Beschwerden empfohlen. Aber auch das Fruchtfleisch ist reich an Vitamin C, Mineralien und Antioxidantien, was die Zellen regeneriert. Der hohe Ballaststoffgehalt sättigt nachhaltig.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich Kürbisse bei trockener und kühler Lagerung (z.B. im gut durchlüfteten Keller) über Monate halten. Wir bewahren uns traditionell ein besonders schönes Exemplar für unsere Weihnachtssuppe auf. Die geht so:
Fruchtfleisch eines Hokkaido- oder Butternusskürbis (auch mit Schale) 20-25' im Backofen rösten
1 Zwiebel in Ölivenöl anschwitzen
Daumengrosses Stück Ingwer raspeln und mit 1 TL Curry mitdünsten
gerösteten Kürbis und 1 grosse Karotte hinzufügen
mit 1 bis 1.2 l Bouillon ablöschen, 20 Minuten köcheln lassen, pürieren
würzen: Honig, Ahornsirup, Salz, Pfeffer
Weihnachtlich sieht die Kürbissuppe aus, wenn mit gerösteten Kürbiskernen und Aceto Balsamico dekoriert. Himmlisch!
Happy gardening.
Ilaria
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