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AutorenbildIlaria Morado

Nützlinge im Garten: Freunde und Helfer

Sie sind klein und vollbringen Grosses: Nützlinge im Garten. Sie ersparen uns viel Arbeit, denn diese Tierchen tragen effektiv zu einer natürlichen Schädlingsbekämpfung bei. Sie sorgen für weniger Krankheiten und Schäden an Kulturpflanzen und bewahren das ökologische Gleichgewicht. Hier kommen nützliche Tipps wie sie gefördert werden.


Nützlinge im eigenen Garten oder auf der Terrasse zu haben, ist eine tolle Sache. Diese Tiere sind, wie ihr Name schon sagt, von grossem Nutzen. Sie sorgen für eine effektive und natürliche Schädlingsbekämpfung und bescheren uns gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte. So nützlich und toll das tönt, ist es trotzdem kein Hinweis auf ihren Platz in der Natur. Der Name Nützlinge ist nämlich irreführend. Rein biologisch gesehen sind diese Tiere keineswegs wertvoller oder nützlicher als ihre Gegenspieler im grossen Kreislauf der Natur.


Nützlinge helfen beim Gärtnern

Die Bezeichnung Nützlinge ist eine kulturell geprägte, denn einzig für Menschen erbringen sie einen Mehrwert. Im Mikrokosmos Garten stehen sich Schädlinge und Nützlinge äquivalent gegenüber. Indem Pflanzenschädlinge allerdings auf den Speiseplan diverser Nützlinge stehen oder sie diese als Wirt benutzen, erhalten sie für uns diesen besonderen Stellenwert. Manche Nützlinge sind zudem wichtig, weil sie als Bestäuber dienen. Andere wiederum zersetzen Grünabfälle und sorgen damit für einen gesunden, nährstoffreichen Boden. Das macht Nützlinge im Naturgarten zu einer Art Gartenpolizei und erleichtern die Gartenarbeit.


Marienkäfer Nützling frisst Blattlaus
Marienkäfer im Einsatz gegen Blattläuse

Genauso wie wir über Strategien gegen Schädlinge im Garten geschrieben haben, schauen wir auch bei den Nützlingen genauer hin. Welche Tiere gelten als Nützlinge im Garten und gegen welche Schädlinge sind sie im Einsatz?


Wir sind die Nützlinge in Gärten

Wer diese kleinen Besucher anlockt und ihnen passende Nistmöglichkeiten bietet, hat beim Gärtnern die halbe Miete.

  • Vögel, insbesondere Mehlschwalben, Gartenrotschwanz, Zaunkönig Sie bescheren der Gärtner*in nicht nur akustische Höhenflüge, sondern üben eine Staubsauger-Funktion aus. Beispielsweise stehen Blattläuse auf ihrem Speiseplan. Zudem verteilen sie fleissig Pflanzensamen und ihre Ausscheidungen sind ein guter Dünger, sofern es auf die Erde fällt. Was sie anlockt: Vögel lieben heimisches Obstgehölze, Hecken und Stauden. Sie freuen sich im Sommer auf Vogelbäder und im Winter auf Futterhäuser. Mit passenden Nisthäusern sorgt man sogar für eigenen Nachwuchs im Garten.

  • Igel Für alle, die im Garten mit vielen Schnecken zu kämpfen haben, die sollen den Igel einziehen lassen. Igel fressen Schnecken, aber auch andere Tiere wie Tausendfüssler, Regenwürmer, Spinnen und weitere Insekten. Was sie anlockt: Ein Laubhaufen im Herbst oder Totholz, sorgt für ein sicheres Winterquartier. Zäune hingegen hindern den stacheligen Gast bei seinen nächtlichen Streifzügen. Ein Igelhaus aus Holz ist ein schönes Projekt, um Kinder beim Gärtnern einzuspannen.

  • Regenwürmer Wer viele Regenwürmer in seiner Erde hat, kann sich glücklich schätzen. Regenwürmer belüften durch sein ständiges Graben den Boden, zersetzt Laub und andere Gartenabfälle und düngt mit seinen Ausscheidungen gleichzeitig den Boden. Er sorgt für eine natürliche Bodenpflege. Natürlich steht dieser Nützling auf dem Speiseplan vieler anderer Tiere. Was sie anlockt: Eine gute und natürliche Düngung in Form von Humus und Kompost ist Gold im Garten, weil sie viele Regenwürmer anlockt. Dadurch wird ein positiver Kreislauf in Gang gesetzt.

  • Marienkäfer Sie sind ein besonders wirksamer biologische Pflanzenschutz gegen Blattläuse bei Holunder oder Obstbäumen. Sie fressen aber auch Spinnmilben und Schildläuse. Was sie anlockt: Marienkäfer machen es sich in Hohlräumen, Spalten und Ritzen gemütlich. Wer will kann selbst auch ein Marienkäfer-Hotel bauen und eine Startpopulation bestellen.

  • Schlupfwespen Schlupfwespen sind sogenannte parasitäre Nützlinge und haben nichts mit gewöhnlichen Wespen gemeinsam. Sie leben in Symbiose mit anderen Insekten und legen ihre Eier in die ihres Wirtes. Sie schlüpfen buchstäblich aus ihrem Wirt heraus. Sie wirken sie vor allem der Ausbreitung von Weisse Fliegen (Mottenschildlaus) oder bei Kohlfliegen an Kohlpflanzen, Tomaten oder Gurken entgegen. Populationen von Schlupfwepen-Puppen können im Fachhandel bestellt und werden.

  • Wildbienen-Arten Bienen allgemein sind unerlässliche Bestäuber. Besonders Wildbienen werden oftmals im Vergleich zu Honigbienen unterschätzt, wo sie jedoch viel effektiver arbeiten. Sie fliegen schon sehr früh im Jahr aus und tun das auch bei Regenwetter. Mauerbienen lieben vor allem Obstbäume aller Art. Was sie anlockt: Wildbienen brauchen Schutz- und Überwinterungsmöglichkeiten in Form von Wildbienen-Hotels, aber auch Totholz und Trockenmauern sind wichtige Lebensräume. Auch besonders wichtig ist ergänzend dazu das passende Nahrungsangebot an nektarreichen Wildblumen.

  • Florfliegen Larven der Florfliege ernähren sich von Blattläusen bei Doldenblütler wie Fenchel, Dill, Pastinake oder Karotten, weshalb sie vor allem bei dieser Art von Schädlingsbefall zum Einsatz kommen. Sie sind wahre Allrounder. Winzig und fein erkennt man sie kaum, ihr Appetit auf Blattläuse ist allerdings riesig. Sie sind deshalb sehr effektiv in der Schädlingsbekämpfung. Populationen von Florfliegen-Larven können im Fachhandel bestellt und im Garten ausgesetzt werden.

Blatt Florfliege Blattlaus
Florfliege: klein und mit grossem Hunger auf Blattläusen

  • Ohrwurm oder Ohrkneifer Dieses Tierchen sieht man selten, weil er nachtaktiv ist. Auch er frisst Blattläuse, Raupen oder Traubenwickler, weshalb er vor allem von allen im Weinbau tätigen besonders gemocht wird. Was sie anlockt: Er versteckt sich gerne, deshalb kann man diesem Tierchen ein Filzbeutel als Unterschlupf basteln oder ein mit Stroh ausgestopftes Töpfchen im Garten aufhängen.

  • Fledermaus Um diese Tiere kursieren viele Unwahrheiten und Gerüchte. Also vorweg, die kleinen Fledermäuse in unseren Breitengraden verbreiten keine Krankheiten und saugen auch kein menschliches Blut. Im Gegenteil sind Fledermäuse Freunde jeder Gärtner*in, weil sie bei der Bekämpfung von Apfel- und Pflaumenwickler helfen. Zudem vertilgen sie pro Nacht Unmengen an Stechmücken, Motten und weiteren Insekten. Was sie anlockt: Wer ihnen keine alte Scheune als Unterschlupf bieten kann, stellt in luftiger Höhe ein Fledermauskasten auf.


Wie Nützlinge im Garten oder auf der Terrasse gefördert werden

Im Pflanzensteckbrief unserer Gartenplaner-App coaduno, gibt es in der Rubrik "Hausmittel" Informationen zu den biologischen Mitteln im Kampf gegen ein Schädlingsbild. So steht beispielsweise im Steckbrief der Tomatenpflanze, dass im Falle von Blattläusen, Florfliegen oder Marienkäfer zum Einsatz helfen. Mit dieser Verlinkung klappt naturnahes Gärtnern ganz einfach.

Vogel Insekt fressen
Früher Vogel fängt den Wurm: Im Garten gelten auch Vögel als Nützlinge.

Das Anlegen und Pflegen eines Naturgartens ist eine wichtige Grundvoraussetzung, damit sich Nützlinge im Garten ansiedeln und wohlfühlen. Wer auf Chemie verzichtet, auf heimische Stauden und Pflanzen setzt und den Garten nicht übermässig "aufräumt", schafft ein vielfältiges und natürliches Ökosystem, das die hungrigen und fleissigen Gartenhelfer paradiesisch finden.


Happy gardening

Ilaria





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